TV-Aufzeichnung
Im Zentrum von C. Bernd Suchers Vortrag über Max Frisch stehen des Schweizers Prosawerke: „Montauk“, „Mein Name sei Gantenbein“, „Homo faber“ und „Stiller“. Daneben werden die beiden publizierten Tagebücher eine große Rolle spielen, die C. Bernd Sucher ganz besonders schätzt und die bis heute meist unterschätzt werden, dabei verweisen sie auf Frischs Probleme und seine Glücksmomente. Darin denkt er über seine Arbeit nach, über die der Kollegen und über sein Begehren, seine vielen Beziehungen und über die Gründe des Scheiterns. Diese Tagebücher beweisen wie die Romane eben auch, dass Max Frisch wenig erfand, sondern aus Erlebtem schöpfte. Anders formuliert: Es literarisierte sein Leben. Und in seinem Leben spielen seine vielen Frauen-Beziehungen eine sehr große Rolle. Sein Kollege Friedrich Dürrenmatt machte sich darüber schon sehr früh lustig: „Private Schwierigkeiten soll man mit sich ausmachen. Der Frisch hatte immer viele Frauengeschichten; und jedes Mal hat er geschworen, das sei seine letzte.“
C. Bernd Sucher wird sich also auf Spurensuche begeben und alle Frauen finden, vor allen anderen Ingeborg Bachmann. Frischs Freundschaft mit der Dichterin, die man durchaus eine große Liebe nennen kann, finden wir in beider Werke, auch in Bachmanns „Todesarten“-Fragment, vor allem in „Malina“. Frischs Hauptthemen treten überall zu Tage, auch in seinen frühen Reprotagen: Begehren, Liebe, Treue und die Frage nach der Identität: „Ich bin nicht Stiller“, so beginnt der Roman. Biographie – ist ein, nein: das Frisch-Schlüsselwort. Der Dramatiker interessiert C. Bernd Sucher eher weniger, was er anhand der Stücke auch zu erklären und zu begründen versuchen wird. Zudem wird auch Frischs journalistische Arbeit, die am Anfang seiner schriftstellerischen Kariere stand, Gegenstand der Auseinandersetzung sein.
Als musikalische Umrahmung wird Liviu Petcu einige berühmte Stücke des legendären Jazzpianisten Bill Evans spielen.
www.suchers-leidenschaften.de